Monitoring der Wasserbeschaffenheit in Tagebauseen des Braunkohlebergbau

Ausfahrt des Probennehmerteams in den Morgenstunden

Gemäß den Vorgaben des Bundesberggesetzes obliegt die Verantwortung für die Wiedernutzbarmachung in Anspruch genommener Flächen durch den ehemaligen Bergbau und von Veredlungsanlagen bestimmten Institutionen. Im Rahmen der Bergbausanierung ist es erforderlich, die Restseen regelmäßig hinsichtlich Menge und Beschaffenheit zu überprüfen und den Stand der wasserwirtschaftlichen Sanierung zu dokumentieren. In dem entsprechenden Sanierungsgebiet werden in mehreren Monitoringbereichen jährlich etwa 66 Tagebauseen und Vernässungsflächen untersucht. Die Probenahme sowie die analytischen Leistungen erfolgen unter Berücksichtigung festgelegter Standards.

Je nach geotechnischem Gefährdungsgrad und örtlicher Situation erfolgt die Probennahme entweder vom Boot aus oder mittels Hubschrauber. Der Zugang zu den Probennahmepunkten sowie die Koordinaten während der Beprobung werden mit GPS aufgezeichnet. Vor der Probennahme wird die Umgebungstiefe ermittelt, und ein Tiefenprofil der physikalischen und chemischen Leitkennwerte wird erstellt. Abhängig von der Jahreszeit werden Mischproben in definierten Abständen über die gesamte Profiltiefe oder ortsdiskrete Stichproben entnommen.

In Abhängigkeit vom pH-Wert werden verschiedene Beschaffenheitskennwerte in den Proben bestimmt. Darüber hinaus werden in regelmäßigen Abständen auch biologische Kennwerte wie Chlorophyll-a, Phaeophytin, Phytoplankton und Zooplankton untersucht. Zur Überprüfung des Ablaufs der Probennahmen und der Einhaltung der Qualitätskriterien wird ein fachkompetentes Ingenieurbüro als Controller eingesetzt. Der Controller ist verantwortlich für die Plausibilitätsprüfung der Beschaffenheitsdaten und die Bereitstellung der Daten in Datenbanken. Nach Abschluss der Kampagnen werden die Ergebnisse für die einzelnen Überwachungsbereiche dokumentiert und Entwicklungstendenzen aufgezeigt.